Pflegebedürftigkeit im demografischen Wandel: Projektionen für Deutschland bis 2070

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Die Alterung der Bevölkerung in Deutschland führt zu einem signifikanten Anstieg der Zahl pflegebedürftiger Menschen. Bereits die gegenwärtigen Umstände veranlassen die politischen Entscheidungsträger dazu, darüber zu diskutieren, wie der wachsende Bedarf an Pflegekräften gedeckt und die steigenden Ausgaben für die Pflege(-versicherung) finanziert werden können. Ziel dieser Studie ist es, die zukünftige Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in Deutschland zu adressieren und dazu unterschiedliche potenzielle Entwicklungspfade zu betrachten. Für die Analyse wird ein deterministisches Projektionsmodell verwendet, das auf aktuellen Daten der Sozialen Pflegeversicherung und der Privaten Pflegepflichtversicherung basiert. Es werden verschiedene Szenarien modelliert, die unterschiedliche Annahmen zur Geburtenrate, Lebenserwartung und Zuwanderung sowie zur Entwicklung der Pflegebedürftigkeitsprävalenzen berücksichtigen. Die potenzielle Zahl pflegebedürftiger Menschen wird bis 2070 projiziert. Die Ergebnisse zeigen einen potenziellen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen auf 8,2 Millionen bis 8,6 Millionen im Jahr 2070. Während der grundsätzliche Anstieg schon allein demografisch bedingt unausweichlich ist, ist das Ausmaß mit Unsicherheit behaftet. Im Sinne einer Morbiditätsexpansion könnte es einen wesentlich stärkeren Anstieg geben als unter Status quo-Bedingungen mit konstanten Pflegeprävalenzen. Stellt sich hingegen eine Kompression ein, kann auch mit einem schwächeren Anstieg gerechnet werden. Die Analyse quantifiziert den Umfang der Zunahme der Pflegebedürftigkeit in den kommenden Jahrzehnten. Es wird deutlich, dass insbesondere die Pflege von hochaltrigen Menschen eine zentrale Herausforderung des deutschen Gesundheitssystems darstellen wird. Ergänzend können die Ergebnisse als Grundlage dienen, den künftigen Bedarf an Pflegekräften und die finanzielle Belastung der Pflegeversicherung abzuschätzen.

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Categories: HEALTH, PENSIONS

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